Hochhaus in Neubrandenburg
Hightech im Denkmalschutz
Gebäudetyp: Hochhaus
Baujahr: 1982
Technische Ausstattung: Gebäudeautomation Klasse C
Energieeinsparung: 20 %
Gebäudetyp: Hochhaus
Baujahr: 1982
Technische Ausstattung: Gebäudeautomation Klasse C
Energieeinsparung: 20 %
© Neuwoges
Klimaschutz im denkmalgeschützten Plattenbau – geht das? Ein Blick nach Brandenburg zeigt: Ja, es geht, und die Ergebnisse sind trotz vergleichsweise geringem Aufwand beachtlich. Zwei Gebäude der NEUWOGES mit insgesamt 106 Wohnungen wurden 2018 mit einer Gebäudeautomation der Effizienzklasse C ausgerüstet. Seitdem ist der Energieverbrauch um 20 Prozent gesunken. Auch die Mietparteien freuen sich. Sie zahlen im Durchschnitt monatlich nur noch 96 Cent statt 1,35 Euro warme Betriebskosten pro Quadratmeter.
Der Erfolg der Maßnahmen zeigt sich auch im direkten Vergleich. Der durchschnittliche Heiz-Energiebedarf in ähnlichen Gebäuden im Bestand der NEUWOGES liegt jährlich bei 185-190 Kilowattstunden pro Quadratmeter – der der beiden automatisierten Gebäude dagegen nur noch bei 151. Die zugrundeliegenden Daten für diesen Vergleich wurden über einen Zeitraum von vier Jahren erhoben und klimabereinigt.
Beide Häuser wurden im Jahr 1982 in der für die Region und Zeit typischen Plattenbauweise (WBS 70) aus Beton errichtet. Sie gehören zu einem größerem Ensemble aus mehreren elf- und vierzehngeschossigen Gebäuden. Aufgrund des guten Erhaltungszustandes wurde der gesamte Komplex 2019 unter Denkmalschutz gestellt.
In beiden Gebäuden befinden sich die Einrohrheizungsanlagen und die sanitären Versorgungsleitungen noch im Originalzustand. 1995 wurden die Hausanschlussstationen für Fernwärme und die zentrale Warmwassererwärmung im Keller der Gebäude erneuert, die Einrohrheizungsanlage mit Thermostatventilen und Strangregulierventilen ausgestattet und ein hydraulischer Abgleich durchgeführt. Zwanzig Jahre später wurden außerdem Fenster und Drempeldämmung ausgetauscht. Da der Denkmalschutz eine zusätzlichen Fassadendämmung nicht erlaubt, die Energieeffizienz der Gebäude aber trotzdem verbessert werden sollte, entschied sich die NEUWOGES für eine Ausrüstung mit einer wetterprognosegesteuerten Regelung der Firma Kiona.
Die Investitionskosten für die Lieferung und Montage der notwendigen Sensoren betrugen 5.700 Euro. Bei einer Wohnfläche von beinahe 6.200 Quadratmetern liegen die Kosten unter einem Euro pro Quadratmeter. Die Sensoren wurden durch Kiona geliefert und durch Partnerfirmen vor Ort installiert. Die Einrichtung des Systems hat Kiona übernommen.
Die Mietparteien wurden im Vorfeld der Maßnahme informiert und über notwendige Veränderungen des Heizverhaltens aufgeklärt. Nach der Inbetriebnahme wurden Anpassungen an den Heizkurven durchgeführt. Diese wurden in der ersten Heizperiode weiter nachjustiert. Danach lief das System weitgehend autark.
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